The Legend of Zelda


von Phil
18.01.2002

Mit diesem Spiel begann eine Legende. Die Legende, die von einem Jungen erzählt, der eine Prinzessin und sein Land, genannt Hyrule, vor dem Bösen rettet. Die Legende, die vom Triforce, den drei Fragmenten der Macht, erzählt: Kraft, Weisheit und Mut...

Seit dem Überfall einer großen Armee auf das Königreich ist ein wenig Zeit vergangen. Diese Armee stahl das Fragment der Kraft für ihren Anführer Ganon, den mächtigen Herrscher der Finsternis. Aus Angst, dass dem Bösen noch mehr Macht zufallen würde, teilte Prinzessin Zelda als Hüterin des Fragments der Weisheit, dieses in acht Stücke, verstreute sie im ganzen Land und schickte ihre treueste Zofe Impa auf die Suche nach einem Helden, der bereit war, gegen Ganon und seine Armee von Ungeheuern anzutreten. Sie fand ihn in Link, einem kleinen Jungen, dem im Laufe seiner weiteren Abenteuer das Fragment des Mutes zugesprochen werden sollte. Seine Aufgabe ist es nun, die acht Teile des Fragmentes der Weisheit wiederzufinden, um sich mit dessen Kraft im Kampf gegen Ganon tief im Todesberg schützen zu können. Ab jetzt nimmt der Spieler das Leben dieses jungen Mannes in die Hand und erlebt eines der großartigsten NES Spiele überhaupt.

Man startet unbewaffnet ins Spiel, was sich aber schnell ändern lässt. Schon nach wenigen Schritten auf der Oberwelt, welche genauso wie die Dungeons stets aus der Vogelperspektive betrachtet wird, bekommt man in einer Höhle ein Schwert geschenkt. Nun macht sich Link also auf, das Fragment der Weisheit wieder zu vereinen, doch dazu muss er zunächst die acht Teile in den oben erwähnten Dungeons finden. Dort habt ihr Rätsel zu lösen, könnt hilfreiche Gegenstände finden und müsst zahlreiche Monster besiegen, welche sehr abwechslungsreich gestaltet sind. So gibt es zum Beispiel traditionelle Skelett-Ritter, glitschige Schleimklumpen, die weder Mund noch Augen besitzen oder auch gefährliche Fledermäuse, die euch um die Ohren fliegen. Wird man von einem der Gegner getroffen, wird Energie aus der im oberen Teil des Bildschirms befindlichen Herzleiste abgezogen. Je nach Gegner und Links aktueller Rüstung, ziehen die Attacken unterschiedlich viele Herzen ab. Hat man keine Energie mehr, ist das Spiel zu ende und euch wird die Wahl zwischen "Speichern" und "Weitermachen" geboten, wobei man mit letzterem am Anfang des letzten Dungeons oder wieder auf der Oberwelt startet. Doch wieder zurück zu den Verließen. Hat man sich erst einmal durch zahlreiche Räume bis zum Endgegner vorgekämpft, wartet ein harter und actiongeladener Kampf auf euch: Ob man sich einem feuerspeienden Drachen stellt, einem "Dodongo" Bomben ins Maul wirft oder im finalen Kampf Ganon selbst gegenübertritt, für Abwechslung wurde bei den Endbossen gesorgt! Um beim recht langwierigen Abenteuer nicht immer wieder von vorne anfangen zu müssen, bietet Nintendo durch einen modulinternen Speicher die Möglichkeit, seine Erfolge auf einen der drei Speicherplätze zu sichern. Und hat man den Titel erst einmal durchgespielt, bekommt man auch noch einen Expert-Modus spendiert, bei dem sowohl Teile der Oberwelt als auch die Dungeons völlig anders aufgebaut sind, als zuvor beim ersten Durchgang.

Das sowohl unheimlich gelungene als auch komplexe Gameplay zeigt sich in vielen Bereichen wieder. So trifft man auf dem Weg zum Todesberg oft auf vereinzelte Leute, die einem entweder wertvolle Tipps oder wichtige Items schenken oder für Rubine, die man manchmal nach Besiegen eines Gegners aufsammeln kann, verkaufen. Viele dieser Gegenstände findet man aber auch in den insgesamt neun Dungeons, wie zum Beispiel einen Bogen, bessere Rüstungen für wirksameren Schutz gegen feindliche Angriffe oder einen Bumerang, mit dem sich viele der Monster auf Distanz besiegen lassen. Sogar die Energieleiste lässt sich im Laufe des Abenteuers aufstocken. Dies funktioniert, indem man die sehr seltenen Herzcontainer aufsammelt, welche man nach Besiegen eines Endgegners erhält oder auf der Oberwelt finden kann. Das Zusammenspiel dieser Oberwelt und den dazugehörigen Dungeons, deren Eingänge man eben auf jener Welt findet, konnte schon damals zu 8-Bit-Zeiten dem Spiel zu großer Beliebtheit verhelfen und bot für viele nachfolgende Genre-Vertreter eine wichtige Grundlage.

Da man von einem Miyamoto-Titel nicht nur spielerisch, sondern auch technisch einiges gewohnt ist, überrascht es natürlich nicht, dass The Legend Of Zelda eine sehr gute Optik bietet. Die Vogelperspektive präsentiert das Geschehen sehr übersichtlich und auch schöne Animationen werden geboten, zum Beispiel wenn Link mit voller Energie einen Schwertstrahl aus seiner Waffe zaubert. Trotz oftmals vieler Gegner auf dem Screen, laufen die Kämpfe immer sehr flüssig ab und es kommt fast nie zu Slowdowns. Und passend zu den Abenteuern des grünbemützten Helden spielen Musikstücke von Koji Kondo, der auch schon für die musikalische Untermalung von Super Mario Bros. sorgte, vor sich her. Das Oberwelt Thema ist heutzutage schon selbst fast eine Legende!

Mit dem ersten Teil der Zelda-Reihe gelang Miyamoto und seinem Team ein Spiel, das für viele als das beste für das Nintendo Entertainment System gilt. Die Atmosphäre ist für die damaligen Verhältnisse phänomenal, selbst der zweite Teil konnte da eigentlich nicht rankommen, wobei man sagen muss, dass dieser auch insgesamt nicht so beliebt bei den Fans war, wie der Vorgänger. Mit weltweit über 6,5 Millionen verkauften Einheiten zählt die übrigens goldene Cartridge zu den absoluten Bestsellern für das NES und solche Verkaufszahlen kommen wohl nicht gerade von ungefähr...


Wertung


10/10

Kommentare



Phil
Als langjähriger Zelda-Fan gefällt mir dieses Spiel natürlich besonders gut. Was mich vor allem begeistert, ist die hohe Motivation, auch nachdem man das Game schon lange durchgezockt hat. Es wird so gut wie nie langweilig, auch wenn natürlich alles irgendwann mal seine Grenzen hat. The Legend Of Zelda ist für alle NES-Besitzer ein Pflichtkauf!



Sokrates
Mal ehrlich, könnte man nicht ausnahmsweise mal eine 11/10 vergeben? ;) Viel gibt es zu diesem Spiel sicher nicht zu sagen, so will ich mich auf eines beschränken: "Nintendo ist meine Religion und Shigeru Myamoto ist mein Gott"! Wer so ein großartiges Spiel entwickelt, hat einen Ehrenplatz auf dem Olymp verdient! =)



Seppatoni
Ich habe diesen Titel erst gegen Ende der NES-Ära kennen gelernt und trotzdem hat er mich angezogen, wie kaum ein anderes Spiel. Der Vorgänger aller heutigen RPGs und Action-Adventures strotzte schon damals vor vielen Geheimnissen und kniffligen Dungeons, die sich auch heute noch sehen lassen können. Man konnte einfach nicht aufhören, bevor man nicht auch die letzte versteckte Höhle gefunden- oder das letzte Herzteilchen eingesammelt hatte. Zelda ist und bleibt einer der absoluten Höhepunkte der Videospiel-Geschichte.